Linz & Media Arts

We are so UNESCO!

Linz ermöglicht als Zentrum der Medien­kunst Perspek­tiven und Inno­vationen in Kultur, Wirtschaft und Gesell­schaft. UNESCO City of Media Arts zu sein, bietet Chancen, Milieus zu schaffen, die Linz als kreative Stadt national und inter­national in Kultur, Wissen­schaft und Wirtschaft attraktiv machen. Durch die Einbindung ins Netz­werk der UNESCO Creative Cities verspricht sich Linz neue Impulse für die Entwick­lung und die Positionierung der Stadt als kreativ­wirt­schaft­liches Zentrum.

Die Stadt Linz hat bereits 1979 mit der ersten Ars Electronica erkannt, dass digitale Kultur und Medien­kunst als Motoren für tech­nologische und gesellschaft­liche Innova­tion begriffen werden können und hat daraus ihre ureigenen Stärken entwickelt. Die Linz-­eigene Auffassung dieser Entwicklung spiegelt sich im „Untertitel“ zu Ars Electronica wider: „Kunst – Tech­nologie – Gesell­schaft“ – ein Slogan, der bis heute seine Gültig­keit hat und die gesell­schaft­lichen Auswirkungen dieser digitalen Entwick­lungen in den Brenn­punkt rückt. Medien­kunst wird hier nicht nur als ein weiteres künstlerisches Format verstanden: Medien­kunst geht von einer technologischen Basis aus, die aus einem künstleri­schen Blick­winkel interpretiert, gestaltet und weiter­gedacht wird und dann in der Gesell­schaft zu wirken beginnt. Das Ziel sind „Smart Citizens“, also mündige Bürger*innen, die über „Digital Literacy“ verfügen, und innovative Unternehmen mit Verant­wortungs­bewusstsein – ein Ansatz, den die Stadt Linz auch mit ihrer Open Commons-Initiative verfolgt und sie zum internatio­nalen Vorreiter in Sachen „offene Daten“ und Bürger­ermächtigung macht.

Ars Electronica Center (c) Martin Hieslmair
Ars Electronica Center (c) Martin Hieslmair

Das Flaggschiff dieser Entwicklung ist Ars Electronica: Als Festival gegründet, das den Begriff „Medien­kunst“ wesentlich geprägt hat, ist Ars Electronica inzwischen ein global wahr­genommenes Zentrum der Medien­kunst, das seine Pionierrolle über die Jahre beibehalten hat, nicht zuletzt durch ständige Innovation: 1987 wurde der weltweit renommier­teste Wettbewerb für Computer­kunst, der Prix Ars Electronica , gegründet, 1996 das Ars Electronica Center als „Museum of the Future“ und das Futurelab als Entwicklungs­labor. Ars Electronica Solutions, der jüngste Bereich von Ars Electronica, verwandelt künstleri­sche Ansätze in vermarkt­bare Produkte.

Linz hat eine Reihe von Bildungs- und Forschungs­einrich­tungen, die sich im Umfeld von Medien­kunst, digitaler Kultur und Kreativ­wirt­schaft bewegen und so in der Stadt eine Verdich­tung schaffen, die ein einzigartiges Biotop für Innovation und Kreativität hervorbringt: Die HTL 1 Bau und Design und die HBLA für künstleri­sche Gestal­tung vermitteln die Basis­kompetenzen. Die Johannes Kepler Univer­sität mit den Studien­zweigen Informatik / Mecha­tronik und Web Sciences sowie die Kunstuniversität mit Schwerpunkt auf Inter­medialität (Interface Cultures, Medien­gestaltung, Medien­theorie, Web Sciences) bieten die Wissens­basis für junge Kreative, genauso wie die Anton Bruckner Privatuniversität mit dem Zweig „elektroni­sche Musik“ und die FH Hagenberg mit Schwer­punkt Medien­technik. Ziel der Stadt Linz ist es, die Vernetzung aller Forschungs­einrich­tungen auszubauen und durch Kooperationen für einen weiteren Innovations­schub zu sorgen.

Die Creative Region Linz & Upper Austria wurde 2011 als Dreh­scheibe für die Kreativ­wirt­schaft etabliert. Sie ist in der Tabak­fabrik Linz angesiedelt, einem ehe­maligen Fabriks­areal, das von der Stadt Linz erworben wurde und sich nun zu einem urbanen Zentrum für kulturelle und kreative Industrien an der Schnitt­stelle von Medien­kunst und Medien­anwendung entwickelt. Hier wird ein kreativ­wirtschaft­licher Cluster aufgebaut, der die Entstehung von Startups fördert und ein verstärktes Zusammen­spiel von Forschung, Kultur und Wirtschaft ermöglicht.

City Night Run Tabakfabrik (c) Thomas Diesenreiter
City Night Run Tabakfabrik (c) Thomas Diesenreiter

In der Tabakfabrik ist auch das jüngste Element der Medienkunst­stadt Linz angesiedelt sein: Das VALIE EXPORT Center, das als internationale Forschungs­stelle für Medien- und Performance­kunst konzipiert ist, wird in Zusammen­arbeit mit der Kunst­universität Linz betrieben. Es umfasst Vorlass und Archiv der aus Linz stammenden Pionierin der Medienkunst VALIE EXPORT und ist der wissenschaft­lichen Aufarbeitung und Zugäng­lichmachung des Archivs gewidmet. Es soll auch Ausgangs­punkt und Impuls für die künstlerische, wissenschaft­liche und vermitt­lerische Auseinander­setzung mit Medien- und Performance­kunst weltweit sein. Linz beherbergt somit zwei der inter­national bedeu­tendsten Medienkunst­archive, denn auch das Archiv der Ars Electronica ist weltweit einzigartig, dokumentiert es doch die Entwick­lung der Medien­kunst seit ihren Anfängen.

Damit lebt Linz die Geschichte, die Gegenwart und die Zukunft der Medienkunst.